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DIY - Kastanienwaschmittel

Waschmittel ist teuer und enthält heutzutage unzählige Inhaltsstoffe, die chemisch hergestellt werden.
Die Natur bietet uns auch hier eine natürliche und sogar kostenfreie Lösung:

- Kastanien
oder Efeu -

Doch wie funktioniert das?

 

Die Hauptarbeit des Waschmittels leisten Tenside. Sowohl in Kastanien, als auch in Efeu sind Tenside in natürlicher Form enthalten.

Herkömmliche Waschmittel enthalten diese in künstlich hergestellter Form.  

 

Doch was sind Tenside eigentlich?

   Tenside sind amphotere Moleküle, die auch in Seife vorkommen. Amphoter bedeutet hierbei, dass sie ein polares und ein unpolares Ende besitzen. Mit ihrem polaren Bereich heften sie sich gerne an die Wassermoleküle an (hydrophil), mit dem unpolaren Teil verbinden sie sich mit z.B. Fett oder wasserunlöslichem Schmutz auf der Kleidung (lipophil).
D.h. sie bilden im Prinzip eine Brücke zwischen Wasser und Schmutz. Wird das Wasser nun durch Bewegung der Waschtrommel oder unserer Hände fortbewegt, so kann es mittels der Tensid-Brücke den Dreck mit sich ziehen. Sobald der Schmutz von seiner Oberfläche abgenommen wurde, heften sich weitere Tenside an ihn an und verhindern so, dass er sich wieder mit der Oberfläche verbindet.

Es bilden sich so genannte hohlkugelförmige „Micellen“, die im Wasser herumschwimmen und in ihrem Inneren den Schmutz einschließen.

Neben diesen Tensiden enthalten Waschmittel noch weitere Inhaltsstoffe, wie Bleichmittel oder Farben.

 

 

Wie mache ich Kastanienwaschmittel und was brauche ich dafür?

* 1. Frische Kastanien:

Sammle im Herbst frisch gefallene Kastanien an einem schönen, trockenen Herbsttag.
Verwende nur unbeschädigte und reife Kastanien, damit du das Schimmelrisiko reduzierst und die Wirkung optimierst.
Die Kastanien solltest du möglichst bald verarbeiten, da sie immer härter werden, je älter und damit trockener sie sind.

* 2. Leistungsfähiger Mixer:

Zerkleinere die Kastanien in einem leistungsstarken Mixer bis sie kleine Stücke oder Mehl ergeben.
Tipp: Lege dabei immer nur 10-12 Kastanien auf einmal in den Mixer, so wird das Ergebnis gleichmäßiger und der Mixer ist nicht so schnell überfordert.
Tipp: Du kannst die Kastanien vorher auch schälen, wenn du befürchtest, die Schale könnte deine Weißwäsche verfärben. Ich habe jedoch bis jetzt kein Problem damit gehabt und das Schälen ist ziemlich anstrengend.

* 3. Große Fläche/Backblech/Brett:
Breite die Kastanienstücke auf einer großen Fläche aus und lasse sie vollständig trocken. Gerne kannst du es dabei in die Sonne legen.

 

* 4. Gefäß für die Aufbewahrung
Sobald die gehackten Kastanien getrocknet sind, kannst du sie in ein Gefäß füllen. In diesem Zustand sind sie so gut wie ewig haltbar.  

Wie nutze ich Kastanienwaschmittel?

Gieße für ca. 6 kg. Wäsche 1-2 EL Kastanienschrot mit ca. 500-600ml kochendem Wasser auf und lasse es ungefähr 10 Minuten ziehen. Wenn du kaltes Wasser verwendest, verlängert sich die Zeit auf ca. 20-30 Minuten. 

-> Ich nutze meist kaltes Wasser, da sich der Kastanienhack meiner Erfahrung nach anschließend besser absieben lässt. 

Den dabei entstandenen Sud kannst du in einem feinen Sieb abgießen und ihn wie gewohnt in die Waschmaschine geben. 
Du kannst den Kastanienschrot ca. 3-5 mal wiederverwenden bzw. wieder aufgießen. Damit der nun nasse Brei bis zur nächsten Wäsche nicht schimmelt, kannst du das Schraubglas direkt wieder mit kaltem Wasser auffüllen und bis zu einer Woche im Kühlschrank lagern.

Tipp: Bei starker Verschmutzung lohnt es sich, die Flecken vorher einzuweichen. Bei sehr kalkigem Wasser kann ein wenig Natron hinzugegeben werden, dies enthärtet das Wasser und verbessert so das Waschergebnis.
Außerdem kann wirkt ein Schuss weißer Essig oder Zitronensäure antibakteriell. Im Normalfall riecht die Wäsche danach neutral (auch bei Essig). Wer dennoch etwas Duft haben möchte, kann Lavendel, Rosenblüten, Zitronenschalen oder ein paar Tropfen ätherisches Öl mit dem Kastanienschrot mischen.

 

Viel Spaß beim Ausprobieren! 

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